Digitalisieren, Digitalisierung und digitale Transformation – Jetzt oder nie!
Digitalisieren – Digitalisierung – digitale Transformation – was sind eigentlich die Unterschiede? Wieso sollten Sie die Definitionen der Begriffe kennen? Informationstechnologie hat in den letzten Jahren das Arbeits- und das Alltagsleben radikal verändert – das ist klar. Zur Beschreibung der Phänomene werden Begriffe rund um das Wort “digital” verwendet. Wir erklären in diesem Beitrag, was IT-Profis unter den verschiedenen Begriffen verstehen und welche Auswirkungen diese haben.
Digitalisierung gehörte bis vor Kurzem noch zum guten Ton, jeder modernen Unternehmensstrategie um Fit für die Zukunft zu sein. Seit einigen Monaten ist sie zur Notwendigkeit geworden und verschafft Unternehmen in diesen besonderen Zeiten die benötigte Flexibilität um trotz aller Herausforderungen geordnet und produktiv weiterzuarbeiten.
Die digitale Fitness eines Unternehmens ist Teil seiner Resilience gegenüber Krisen geworden. Jetzt ist für viele Unternehmen vielleicht die letzte gute Gelegenheit die richtigen Schritte zu setzen, um nicht uneinholbar ins Hintertreffen zu gelangen. Daher ist es wichtig die drei Ebenen der digitalen Veränderung zu kennen und für das eigene Unternehmen eine ehrliche Selbsteinschätzung und nächste Schritte definieren zu können.
Was ist Digitalisieren?
Digitalisieren (engl. digitization) beschreibt eine Veränderung am Anfang des Prozesses. Dabei werden Daten in digitale Darstellungsformen übernommen, damit diese von Computern gelesen und verarbeitet werden können. Der Begriff beschreibt damit eine Technologie, die seit den Urzeiten der Informatik besteht. Erst durch das Digitalisieren können die in der Welt vorkommenden Informationen für EDV-Systeme nutzbar gemacht werden.
Dabei lässt sich durchaus pauschal sagen, dass je mehr Daten in guter Qualität aus möglichst vielen Datenquellen zur Verfügung stehen, umso besser können diese später ausgewertet, verknüpft und zur Entscheidungsfindung herangezogen werden. Der Begriff des Datenschatzes ist diesbezüglich zutreffend. Die Herausforderung liegt darin, die Daten in guter Qualität zu gewinnen. Die Techniken des Digitalisierens verbessern sich laufend.
Aktuell ist die Nutzung von AI (künstlicher Intelligenz) wesentlich für den Fortschritt in diesem Bereich. Seit vielen Jahren wird Artificial Intelligence zur Texterkennung in gedruckten Dokumenten eingesetzt. Die Erkennung von natürlicher Sprache ist eine weitere wichtige Anwendung. Das Erkennen von Gegenständen in Bildern bzw. das richtige Interpretieren von Szenen, die über Kameras aufgenommen werden, wird erst durch AI beim Digitalisieren ermöglicht.
Digitalisieren bleibt auch in Zukunft eine wesentliche Aufgabe, damit Computer die Realität außerhalb ihrer digitalen Welt erfassen können. Schon heute können Computer mittels ausgefeilter Sensoren und spezieller Software besser sehen, hören oder sogar riechen, als das jemals ein Mensch könnte. Einsatzgebiete wie das Autonome Fahren, die Medizin oder die Landwirtschaft sind wichtige Beispiele für dieses Anwendungsgebiet.
Was ist Digitalisierung?
Digitialisierung (engl. digitalization) steht für eine Veränderung eines gesamten Prozesses. Der Begriff beschreibt die umfassende Nutzung der Informationstechnologie in der Durchführung von Geschäfts-, Fertigungs- oder Serviceprozessen. Umfassend bedeutet dabei, dass Computer vom Anfang bis zum Ende des Ablaufes eingesetzt werden. Die benötigten Daten werden digital von einem Schritt zum nächsten weitergereicht bzw. liegen bereits digital vor. Es gibt keine Medienbrüche in der Verarbeitung.
Zur Digitalisierung müssen die Unternehmen ihre technischen Ökosysteme in der Informationstechnologie umbauen. Wesentlich dabei ist, dass Funktionalitäten und alle relevanten Daten ohne technische Barrieren überall dort eingesetzt werden können, wo sie benötigt werden.
Ein wesentlicher Effekt der Digitalisierung ist die explosionsartige Datenvermehrung, die dadurch zu erklären ist, dass Daten nicht nur automatisiert verarbeitet werden, sondern die überwiegende Mehrheit der Daten heute auch automatisch erstellt werden. Big-Data-Methoden und -Techniken greifen diese Herausforderung auf. Die Daten sollen nutzbar gemacht werden, denn immer stärker müssen Entscheidungen in der Politik und in Unternehmen auf Basis von detaillierten, belastbaren und aktuellen Informationen schnell und zuverlässig getroffen werden.
Was ist digitale Transformation?
Digitale Transformation (engl. digital transformation) geht noch weiter – der Begriff meint die Änderung von Geschäftsmodellen, Kundenbeziehungen und sogar Gesellschaftsstrukturen. Damit einhergehend verändern sich Markt- und Unternehmensstrukturen aufgrund des Einsatzes von Informationstechnologie. Diese sehr schnellen Veränderungen wirken sich auf bestehende Abläufe und Systeme so umwälzend aus, dass man oft den Begriff disruptiv dafür wählt.
Die digitale Transformation verändert Gesellschaft, Unternehmens und Arbeitswelten. Als Verantwortlicher muss man Innovationen und disruptive Veränderungen in den Vordergrund stellen. Technologie und deren Einsatz bestimmt wesentlich, ob eine Organisation oder ein Unternehmen mittelfristig erfolgreich ist.
Beispiele für die digitale Transformation sind nicht neu, denn der Prozess kam ca. Mitte der 1990er Jahre ins Rollen und gewinnt immer stärker an Schwung. Beispiele sind der Online-Versandhandel, Internet-Banken und -Versicherungen, Vermittlung von Personentransporten via App, Streaminganbieter im Bereich der Medien, die Nutzung von Social Media für die gezielte Werbung, uvw. Das aktuell viele Tätigkeiten über Webkonferenz durchgeführt werden, die zuvor mit kurzer oder längerer Reisetätigkeiten verbunden waren, wird unserer Meinung ebenfalls zu nachhaltigen Änderungen in der Reisebranche insbesondere im Bereich der Dienstreisen führen.
Ausgehend von bekannten Beispielen der digitalen Transformation scheint Schnelligkeit wichtiger als Unternehmensgröße und technische Kompetenz wichtiger als Kapital zu sein. Ein wesentlicher Punkt dabei ist die immer bessere Möglichkeit, günstige sowie hoch skalierbare und global verfügbare IT-Infrastruktur über öffentliche Cloud-Dienstleistungen zu beziehen.
Fazit: Digitalisieren ist nicht genug – go for transformation
Bereits ein Blick auf die begrifflichen Unterschiede zeigt, dass Digitalisieren alleine zu kurz greift. Klar – gute Daten sind die Voraussetzung für alle weiteren Prozesse. Eine Digitalisierung von Prozessen kann oft große Einsparpotentiale sowie die Kundenzufriedenheit heben. Aber um mittelfristig zu überleben, müssen Unternehmen ihre Geschäftsmodelle im Lichte der digitalen Transformation überprüfen und anpassen. Um Leader im Wettbewerb der digitalen Transformation zu bleiben ODER zu werden, müssen Sie die folgenden Punkte im Auge behalten und ein entsprechendes Skillset in Ihrem Unternehmen aufbauen:
- Agilität und Design Thinking
- Cloud Technologien
- Artificial Intelligence
- Big Data
Als Experten für digitale Innovation und Technologie unterstützen wir Sie gerne dabei!